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Westjiddisch im 19. Jahrhundert –Eine Sprache zwischen Assimilation und Dissimilation

22.08.14 08:43

Ausstellung

Von: Carola Spies / V.M.

22.08.2014 - Aus Anlass des XVII. Symposiums für Jiddische Studien in Deutschland, das vom 25. bis 27. August 2014 an der Heinrich-Heine-Universität stattfindet, ist in der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Düsseldorf vom 25. August bis 26. Oktober 2014 die Ausstellung „Westjiddisch im 19. Jahrhundert – Eine Sprache zwischen Assimilation und Dissimilation“ zu sehen.

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Die jüdische Bevölkerung Deutschlands sprach von Beginn an ihre eigene Sprache: Westjiddisch. Im Zuge der jüdischen Aufklärungsbewegung um den Philosophen Moses Mendelssohn wurde diese Sprache im 19. Jahrhundert zu Gunsten des Deutschen zurückgedrängt. Diese sprachliche Assimilation wurde kontrovers diskutiert und unterschiedlich verarbeitet.

In der Ausstellung wird dieser Diskurs anhand prägnanter Quellen nachgezeichnet. Es wird unter anderem gezeigt, dass Westjiddisch besonders im deutschen Theater ein wichtiges Mittel zur Figurencharakterisierung war. Jiddisch entwickelt sich in dieser Zeit auch als humoreskes Mittel der Unterhaltungsliteratur mit zum Teil stark abwertender Funktion auf Kosten der Bevölkerungsschichten, die nicht an der vom jüdischen Bildungsbürgertum getragenen Aufklärung partizipierten.

 Neben authentischen westjiddischen Quellen werden Texte christlicher Autoren, die Jiddisch imitieren, präsentiert. Die Exponate illustrieren den Wechsel des Westjiddischen von einer jüdischen Umgangssprache zu einer fiktionalen Sprache als besonderes Stilmittel. So ist sie noch heute in Literatur und Film präsent.

 Die Erforschung des Westjiddischen erfolgt derzeit im Rahmen eines DFG-Projekts am Institut für Germanistische Sprachwissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Die Ausstellung wurde von Lea Schäfer, Mitarbeiterin des Projekts, kuratiert und in Kooperation mit der ULB Düsseldorf und dem Deutschen Sprachatlas Marburg realisiert.

 Die Ausstellung ist vom 25. August bis zum 26. Oktober 2014 montags bis freitags von 8 bis 24 Uhr sowie samstags und sonntags von 9 bis 24 Uhr im Foyer der ULB zu sehen.

Authors: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

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