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Bessere Heilungsraten – weniger Nebenwirkungen

30.07.14 09:39

Welt Hepatitistag:

Von: Susanne Dopheide

30.07.2014 - Die Behandlungsmöglichkeiten der chronischen Hepatitis C sind besser denn je, doch nur eine Minderheit der mit dem Hepatitis C-Virus infizierten Menschen ist diagnostiziert und noch weniger erhalten eine Behandlung. Das hat Folgen: Seit Jahren steigen weltweit die Erkrankungszahlen für Leberzirrhose und Leberzellkrebs, die u.a. durch eine chronische Virushepatitis ausgelöst werden können. Auch zu deren Früherkennung stehen heute effektive und den Patienten wenig belastende Methoden zur Verfügung, wie spezielle Ultraschalluntersuchungen sowie die Analyse genetischer Risikofaktoren.

In Deutschland geht man von ca. 700.000 Hepatitis C-Infizierten aus, die Zahl der chronischen Hepatitis B-Fälle beträgt über 300.000. Prof. Dr. Dieter Häussinger, Direktor der Klinik und renommierter Leberforscher erklärt: „Sprachen in den frühen 90er Jahren nur zehn Prozent aller Patienten mit chronischer Hepatitis C auf die antivirale Therapie mit Interferon an, so ist die Heilungsrate in den Zulassungsstudien der neuen antiviralen Medikamente auf über 90 Prozent gestiegen. Bei zahlreichen Zulassungsstudien für diese neuen antiviralen Therapien war und ist die Hepatitis-Ambulanz der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie der Uniklinik Düsseldorf maßgeblich beteiligt.“ In den letzten Jahren wurden in dieser Düsseldorfer Hepatitis-Ambulanz rd. 5.000 Patienten betreut.

Priv. Doz. Dr. Verena Keitel-Anselmino, Oberärztin und Wissenschaftlerin der Klinik, erläutert weiter: „Die gute Nachricht zum Thema Hepatitis C lautet: Es gibt immer bessere und nebenwirkungsärmere Medikamente für erkrankte Patienten und mittlerweile stehen uns erste Interferon-freie Behandlungen zur Verfügung.“ Das immunstimulierende Hormon Interferon, das auch der menschliche Körper selbst bildet, ist bekannt für bestimmte Nebenwirkungen, die häufig den Symptomen einer Grippe ähneln. Seit Januar 2014 ist erstmals eine Interferon-freie Therapie für einen bestimmten Typ der Hepatitis C (Genotyp 2/3) zugelassen. Seit Mitte des Jahres gibt es auch die erste Interferon-freie Kombinationstherapie für den in Deutschlang häufigen Genotyp 1 der  Hepatitis C.

Im Laufe des Jahres werden weitere Kombinationstherapien aus direkt antiviralen Substanzen erwartet, die eine Interferon-freie, nebenwirkungsärmere Therapie mit verbesserten Heilungsraten (über 90 Prozent Ausheilungschance für nicht vortherapierte Patienten) bieten. Auch für vortherapierte Patienten oder Patienten mit bereits eingetretenem Leberschaden werden in Kürze vielversprechende Therapieoptionen zur Verfügung stehen. „Die beste Diagnostik und Therapie nützt aber nur, wenn Patienten erkannt werden und sich in  Behandlung begeben. Hierfür gibt es die spezialisierten Hepatitis-Ambulanzen,“ sagt Prof. Dr. Dieter Häussinger und spricht damit die immer noch hohe Rate der unerkannten Hepatiden an.

Basis des Therapiefortschritts ist die medizinische Forschung. Die umfangreichen Forschungsarbeiten der Klinik beschäftigen sich unter anderem mit der molekularen Hepatitisforschung. Im Fokus stehen das Hepatitis B (HBV) und Hepatitis C Virus (HCV) sowie das lymphocytic choriomeningitis Virus (LCMV). Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erforschung der Interaktion von Virusproteinen mit der Wirtszelle. Die klinischen Forschungsschwerpunkte der Hepatitis-Ambulanz beschäftigen sich mit Aspekten zur Verbreitung, Prognose-relevanten Faktoren sowie mit der Behandlung chronischer Virushepatiden. Aktuell führt die Klinik zusammen mit dem Institut für Virologie des Universitätsklinikums Düsseldorf sowie der Virologie des Universitätsklinikums Köln eine Studie zur Therapieoptimierung (PEPSI) durch, die eine individualisierte Behandlung unter Berücksichtigung vorhandener Resistenzen des Virus ermöglicht.

Hintergrund:

Leibniz-Preisträger Prof. Dr. Dieter Häussinger ist seit 1994 C4 Professor für Innere Medizin und Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie des Universitätsklinikums Düsseldorf. Er war u.a. Dekan der Medizinischen Fakultät der HHU und ist Mitglied in verschiedenen Wissenschaftsorganisationen: der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften, als Senator der Gottfried-Wilhelm Leibniz Gemeinschaft sowie Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Künste NRW. u.v.m.. Er kam bereits ausgezeichnet mit dem Leibniz-Preis, dem höchsten deutschen Wissenschaftspreis, als Ordinarius nach Düsseldorf. Prof. Dr. Dieter Häussinger war und ist darüber hinaus Sprecher zweier Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Leberforschung sowie einer Klinischen Forschergruppe der DFG.

Kontakt: Prof. Dr. Dieter Häussinger, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Priv. Doz. Dr. Verena Keitel-Anselmino Tel.: 0211 / 81-16330

Authors: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

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