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Spezieller Wirkstoff erfolgreich bei Behandlung von Multipler Sklerose

05.06.14 16:43

Uniklinik Düsseldorf an internationaler Studie beteiligt:

Von: Redaktion

05.05.2014 – Am Mittwoch, den 30. April 2014, veröffentlichte Prof. Dr. Bernd Kieseier, Stellvertretender Direktor der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Düsseldorf, zusammen mit Prof. Dr. Peter Calabresi, Johns Hopkins Hospital in Baltimore, USA, in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift „Lancet Neurology“ die Ergebnisse ihrer zweijährigen doppelblinden randomisierten Therapiestudie zur Multiplen Sklerose (MS). Getestet wurde eine neue Form des Wirkstoffes Interferon ß-1a, ein Protein, welches die Häufigkeit und Schwere der Krankheitsschübe mit MS-typischen Nervenschädigungen gezielter reduzieren soll.

Dafür wurde der spezielle Botenstoff des Immunsystems, auch Zytokin genannt, mit Hilfe des PEGylierung-Vorgangs chemisch verändert und somit die Halbwertszeit der Substanz deutlich verlängert. Verabreicht wurde diese „Langzeit“-Version des Interferon ß-1a den Probanden alle zwei beziehungsweise vier Wochen unter die Haut an weltweit 183 Zentren in 86 Ländern. Innerhalb von zwölf Monaten führte die Therapie im Vergleich zur Scheinbehandlung mit Placebo zu einer klaren Schubreduktion um etwa ein Drittel. Auch wurde das Fortschreiten der neurologischen Behinderung vermindert.

„Die Bedeutung der Ergebnisse liegt darin, dass es offenkundig möglich ist, mit einer PEGylierten „Langzeit“-Version von Interferon ß1-a das Injektionsintervall von bisher dreimal wöchentlich auf einmal 14tägig oder sogar einmal monatlich  zu verlängern“, sagt Prof. Dr. Bernd Kieseier, Stellvertretender Direktor der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Düsseldorf. „Durch diese anwenderfreundlichere Injektionsfrequenz dürfte die Compliance der Patienten deutlich steigen.“

Die Multiple Sklerose ist eine entzündliche, entmarkende und degenerative Erkrankung von Gehirn und Rückenmark und häufigste Ursache bleibender neurologischer Behinderung im jüngeren Erwachsenenalter. In Deutschland leben etwa 150.000 Erkrankte, weltweit wird von einer Zahl von 2,5 Millionen Patienten ausgegangen.  Die klinische Entwicklung neuer Therapien zur Behandlung der schubförmigen Variante dieser Erkrankung war in den letzten Jahren besonders erfolgreich. Zuletzt wurden drei neue Medikamente in Tablettenform in die Therapie  eingeführt und ein zweiter  monoklonaler Antikörper, also ein immunologisch aktives Protein, das nur aus einer Ursprungszelle hervorgeht.

Originalveröffentlichungen:

Calabresi PA, Kieseier BC, Arnold DL et al. Pegylated interferon ß-1a for relapsing remitting multiple sclerosis (ADVANCE): a randomised, phase 3, double-blind study. Lancet Neurol 2014, published online Apr 30. pii: S1474-4422(14)70068-7. doi: 10.1016/S1474-4422(14)70068-7.

Hartung HP: Interferon ß-1a for multiple sclerosis: old drug, new clothes. Lancet Neurol 2014, published online May 27. pii: S1474-4422(14)70100-0. doi: 10.1016/S1474-4422(14)70100-0

Kontakt:

Prof. Dr. Bernd Kieseier, Stellvertretender Direktor der Neurologischen Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, bernd.kieseier(at)uni-duesseldorf.de

Prof. Dr. Hans-Peter Hartung, Direktor der Neurologischen Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, hans-peter.hartung(at)uni-duesseldorf.de

Authors: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

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